Ist autonomes oder automatisiertes Fahren wirklich eine smarte Idee? Kann künstliche ‚Intelligenz‘ tatsächlich menschliche ersetzen, und wenn ja, wozu? Fragen beim Anblick dieser Szene:
Wie ich durch diesen Un- und Zufall erst herausbekam, testet der KVV in Karlsruhe derzeit den Einsatz selbstfahrender Fahrzeuge als Shuttle für kleinere Gruppen von Fahrgästen. Da, so heißt es in einem kurzen Artikel des SWR, komplett autonomes Fahren in Deutschland noch nicht erlaubt ist, seien sogenannte Sicherheitsfahrer an Bord gewesen. Doch der Wille des autonomen Fahrzeugs war offensichtlich stärker – es ließ sich nicht davon abbringen, seinem fluchtunfähigen, da weder autonomen noch fremdgesteuerten Artgenossen auf den Lack zu rücken.
Beruhigend ist das nicht.
Aber es hat auch sein Gutes. Hier wird körperlich manifest, was state of the art ist. (Und jetzt bitte keine Ausreden – es handelt sich nämlich nicht um Spielzeug aus einem Testlabor, sondern um das, was realen, unschuldig am Straßenrand parkenden Autos heute schon zugemutet wird).
Angesichts dieser real erlebten Autonomie eines Fahrzeugs gaukeln uns die Szenarien, die wir in der Moralmaschine des MIT nach Herzenslust beurteilen dürfen, viel zu viel menschliche Mitsprachemöglichkeit vor. Es fühlt sich natürlich immer gut an, gefragt zu werden – aber schon bist du involviert und hast die versteckte Prämisse geschluckt. Die lautet: das Automobil soll (oder müssen wir schon sagen: will?) autonom werden.
Aber wollen wir das auch? Brauchen wir das? Oder kann das wieder weg?
sasaka sagt:
Ich glaube das Auto hatte einfach mal genug vom sogenannten Socialdistancing. Empfehlenswert im Zusammenhang mit autonomen Fahrzeugen und überhaupt Technologien der Zukunft finde ich die Hörbücher von Marc Uwe Kling: Qualityland.
Prinzessin Karl sagt:
Genau: Bewerten Sie mich jetzt!
monikroni sagt:
Natürlich ist es besonders fürchterlich, wenn so eine Auto in Dein Auto fährt. Du Arme, wie dooof.
„Qualityland“ ist ein super Buch und Hörbuch.
Ich brauche keine Drohnen oder selbstfahrenden Autos. Vielleicht reicht auch ein Auto ohne Gangschaltung, ist doch auch schon ein Fortschritt, obwohl ich gerne schalte…
Diese ganze Digitalisierung ist auch ziemlich „angreifbar“.
Prinzessin Karl sagt:
Neinnein, mein Auto war das nicht! Und trotzdem eine ziemlich skurrile Begebenheit 😉
Ich frage mich manchmal, für was für eine Welt Drohnen und selbstfahrende Autos gebaut werden. Eine Welt ohne Menschen? Eine Welt nach Atomkrieg und Klimakatastrophe? Ob Geld und Zeit nicht besser erstmal in menschlichere Lebensbedingungen für alle investiert wären?
Martina Busch sagt:
Liebe Ruth, ich habe dieses Auto(nome) auch schon gesehen und zwar kurz vor der Franziskus-Kirche, als es wohl gerade auch etwas unpässlich war und schräg (mit nur einem Reifen) auf dem Bordstein stand. Ich finde ja witzig, dass es Bam-Bam heißt, aber ansonsten bin ich nicht „amused“ über dieses Teil und weiche ihm, wenn ich es entdecke, großzügig aus. LG Martina