Kümmel

Gewürz- und Heilkraut ohne Nebenwirkungen – das ist der Kümmel. Seine Frucht (Samen) hilft bei der Verdauung, wirkt blähungstreibend und lindert damit zusammenhängende Krämpfe in Magen und Darm. (Wichtig ist natürlich, die Winde dann auch zu entlassen!).

Wer mit Darmpilz zu tun hat, kann versuchen, ihn mit Kümmelöl (zb auf einem kleinen Zuckertablettchen) zu bekämpfen – denn das mag er offensichtlich gar nicht.

Kümmel
Kümmelpflanze im botanischen Garten
Brennnessel

Brennnessel

Brennnesseln kennen wir alle – und dass ihr Brennen (äußerliche Anwendung) gegen Gicht und Rheuma helfen soll, sollte uns als Kinder trösten, wenn wir versehentlich in Kontakt mit ihr kamen.

Weder für die äußerliche noch für die innerliche Anwendung werden jedoch von der EMA Nachweise der Wirksamkeit gelistet – lediglich der traditionelle Gebrauch für Durchspülungstherapien (bei Erkrankungen der Harnwege oder zur Entgiftung) sowie zur Schmerzlinderung bei leichten Beschwerden des Bewegungsapparats ist dort dokumentiert.

Für mich persönlich ist die Brennnessel aber eines der besten Mittel bei gereiztem oder krankem Magen (entzündeter Magenschleimhaut) – schon ein Teller Kartoffelsuppe mit reichlich Brennnessel hat bei mir regelrecht Wunder gewirkt. Ihre entzündungshemmenden Eigenschaften werden auch im Zusammenhang mit entzündlichen Darmerkrankungen, Rheuma, Arthrose und Arthritis beschrieben. Dass bei Erkrankungen des Bewegungsapparats noch eine deutliche Linderung der Schmerzen dazukommt, steht sogar in der EMA-Monographie (siehe oben).

Der Verzehr von Brennnesseln belohnt uns außerdem mit der Zufuhr von Eisen, Vitaminen, Mineralstoffe und Antioxidanzien. Das sorgt für bessere Sauerstoffaufnahme und ein stärkeres Immunsystem.

Und das Beste ist: diese Medizin ist fast das ganze Jahr über reichlich vorhanden, oft ganz in deiner Nähe. Ein paar tolle Rezepte für den heilsamen Genuss findet ihr hier.

Es gibt die kleine (Urtica Ures) und die große (Urtica dioica) Brennnessel. Beide sind gleich wirksam. Verwendet werden Blätter, Samen und Wurzeln.

Wilder Fenchel (Foeniculum vulgare)

Fenchelfrüchte (Samen), und in noch stärkerem Maße das daraus gewonnene Öl, helfen bei Verdauungsbeschwerden (Blähungen, Magen-Darm-Krämpfe, Appetitlosigkeit, Völlegefühl) und sind schleimlösend im Bereich der Atemwege. Fencheltee wirkt bei jungen Müttern auch milchbildend.

Angebaut werden Bitter- und Süßfenchel, beide haben ähnliche Heilwirkungen, wobei der süße Fenchel weniger appetitanregend wirkt.

Wilder Fenchel
Wilder Fenchel
Fenchel: ein gelbblühender Doldenblütler
Fenchelblüte

Echte Engelwurz / Angelika archangelica

Dem deutschen Namen ist es schon anzuhören: die Menschen interessieren sich vor allem für die Wurzel dieser prächtigen, bis zu 2,50 m hohen Pflanze, die feuchte Wiesen und Ufer bevorzugt und im ganzen aromatisch duftet. Im weiteren Gegensatz zur Waldengelwurz sind die Blattstiele rund und hohl. Die enthaltenen Furanocumarine können phototoxische Reaktionen hervorrufen.

Die Wurzel der Echten Angelika enthält vor allem Bitterstoffe und ätherische Öle und wird hauptsächlich bei Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt (nicht bei Geschwüren in Magen oder Darm).

Anwendung z.B.: als Tee 1TL zerkleinerte Wurzel pro Tasse, 30 Minuten vor der Mahlzeit als Appetitanreger, max. 2 mal täglich.

Engelwurz im April: vertrockneter, kindshoher Blütenstand vom Vorjahr
Blütenstand vom Vorjahr

Angelica arcangelica - aufplatzende Knospe Anfang Juni
Angelica arcangelica – aufplatzende Knospe Anfang Juni