An der Grenze zum Risikogebiet

Hier im Süden Deutschlands, an der Grenze zum Risikogebiet Grand-Est in Frankreich, sind Fieber, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen plötzlich etwas ganz anderes als noch vor 1 oder 2 Wochen. Du stellst dir die Frage: kann das Corona sein? Du bleibst von der Arbeit fern und die sind froh drüber, erstmal auch ohne Attest. Das bekommst du telefonisch bei der Ärztin deines Vertrauens, und wenn du fragst, ob das Corona sein kann, wirst du gefragt, ob du Kontakt mit einer/einem Infizierten hattest oder in einem Risikogebiet warst. Da das bei mir nicht der Fall war, und ich nur erhöhte Temperatur und Druck auf der Brust hatte, hieß es: kein Corona, zuhause bleiben und selbst auskurieren. Ich habe mir gemeinsam mit meiner Liebsten (und das ist natürlich unendlich viel wert) erstmal Kontaktsperre verordnet. Und mich darauf besonnen, was ich in meiner Heilkräuterausbildung bei der großartigen Pflanzenkennerin und Pharmazeutin Katharina Vogelsang gelernt habe….

Absolut wichtig: Kontaktsperre

Egal ob krank oder nicht krank – jetzt geht es darum, zuhause und für sich zu bleiben! Eine gute Darstellung möglicher Epidemie-Verläufe, die sehr deutlich macht, warum es nötig ist, dass jetzt sofort ALLE ihre körperlichen Sozialkontakte auf ein absolutes Minimum reduzieren, findet sich hier: https://perspective-daily.de/article/1181/7UikVAkg

Die Washington Post hat derweil auch eine sehr anschauliche Simulation online gestellt, die dasselbe vielleicht noch eindrücklicher vermittelt (und kürzer und verständlicher).

Spätestens nach dem Lesen dieser Informationen ist es für mich keine Frage mehr, dass ich wirklich alles dazu beitragen möchte, dem Virus möglichst wenig Gelegenheit zu geben, sich weiterzuverbreiten. Und da ich selbst mir nicht mal ganz sicher sein kann, dass ich ihn nicht habe (es wird ja von ganz unterschiedlichen schwachen Verläufen gesprochen), will ich niemanden auch nur dem minimalsten Risiko aussetzen. Was nicht nur einfach ist, denn es kann sogar bedeuten, Menschen, die wir lieben, Bitten abzuschlagen. Aber vielleicht können wir indirekt helfen, andere schicken, Telefonkontakt halten, etc. Mehr denn je sind Selbsthilfe, Phantasie, Solidarität und Improvisation gefragt. Wenn es etwas Gutes an der Situation gibt, dann ist es das.

Erste Hilfe aus der Apotheke der Natur

Damals während meiner Phytotherapie-Ausbildung habe ich eine Art digitales Herbarium angelegt. Dies ist immer noch in meinem alten Blog zu finden. Heute besonders interessant sind die Pflanzen, die bei einer Erkrankung der Atemwege helfen können. Außerdem gilt es natürlich generell, das Immunsystems zu stärken. Ich mache derzeit aus gegebenen Anlass Selbstversuche und werde weiter berichten. Was ich jetzt schon sagen kann: mein selbst angesetzter Zirbenschnaps (aus noch im letzten Jahr im schönen Martelltal selbst gesammelten Zirbenzapfen) half innerlich super gegen den Druck auf der Brust. Äußerlich angewendet hat eine selbstgerührte Salbe mit Thymian und Eukalyptus gefühlt ebenfalls die Arbeit der Lunge erleichtert. Dazu natürlich reichlich Tee trinken, zum Beispiel Spitzwegerich und Holunderblüten, Kamille, Malvenblätter, Lindenblüten, und wenn es nicht zu sehr kratzt auch Thymian, Salbei, Rosmarin…. Am besten mindestens einmal am Tag mit einem Löffelchen Honig (laut meiner Oma die beste Hilfe zur Genesung überhaupt).

Die wissenschaftlich untersuchten Wirkungen verschiedener Kräuter könnt ihr auf den Seiten der sogenannten Komission E lesen, oder auf englisch auch hier. Und wenn ihr euch nicht sicher seid oder draußen nix findet, fragt einfach eure lokalen Apotherker*innen.

Sehr wohltuend ist auch immer wieder und wohldosiert Bewegung an der frischen Luft. Wer sich dazu inspirieren lassen möchte, findet bei der wundervollen Taiji-Lehrerin Sasa Krauter tolle Anregungen: https://www.sasakrauter.de/wissen/videos/, zuletzt eine Übungsreihe zur Stärkung der Lungen.

Und wenn wir dann schon an der frischen Luft sind, können wir vielleicht auch hier und da ein bisschen frisches Grün knabbern: Scharbockskraut zum Beispiel enthält viel Vitamin C (sollte aber wirklich nur vor der Blüte gegessen werden, später entwickelt es Giftstoffe!), Bärlauch wirkt unter anderem stoffwechselanregend, und vielleicht sehen wir zur Zeit auch am Wegesrand Huflattich stehen, eine früher sehr gebräuchliche Heilpflanze bei Husten und Erkrankungen der Atemwege, die jedoch mit Vorsicht betrachtet wird, seit bestimmte Inhaltsstoffe in den Verdacht kamen, vor allem der Leber zu schaden.

Generell gilt beim Sammeln von Wildpflanzen: Genau sein (denn Verwechslungen können tödlich sein, wie bei Bärlauch und Maiglöckchen) und Rücksicht auf die Natur nehmen! Das heißt auch, immer genug stehen lassen, dass andere noch etwas davon haben und die Samen/Früchte ausreifen können, so dass im nächsten Jahr wieder genug für alle wachsen kann. Klar, oder?

Bleibt gesund!