Intelligente, frauenbezogene Heldinnen. Dass diese Kombination immer noch eine Ausnahme im Krimi-Sortiment und auf den Bestenlisten ist, fällt umso mehr auf, wenn eine*r einmal ein Positivbeispiel begegnet, wie bei Zoe Beck’s “Die Lieferantin“.
In diesem Roman kämpft ein von Frauen geführtes Netzwerk gegen patriarchal organisierte Drogenbosse. Und gegen eine korrupte Regierung, die durch ihre Drogenpolitik der Mafia ein Geschäftsmodell erlaubt, das keine Leichen scheut.
Der Plot ist jenseits von Legalität angesiedelt, in einer Welt, in der der Staat und seine Gesetze nurmehr den Falschen dienen. Faschistoide weiße Schlägertrupps bedrohen Andersdenkende und Andersaussehende,. Wer kann, dröhnt sich zu. Es geht nicht um die Aufklärung von Verbrechen, sondern darum, Schlimmeres zu verhindern. Und dennoch. Es gibt Menschen, und in diesem Buch sind es ausnahmslos Frauen, denen das Schicksal anderer nicht scheißegal ist. Die anderen helfen, sich politisch engagieren oder im Verborgenen dafür sorgen, dass Suchtkranke zumindest reinen Stoff erhalten.
„Die Lieferantin“ ist – schnörkellos geschrieben und erzählt – ein Page Turner, der subversiv nachwirkt. Kruden gesellschaftlichen Verhältnissen wird, vermittelt durch einen Krimiplot, eine Vision entgegengesetzt. Die Vision, dass es immer eine Alternative gibt zum Wegschauen und Stillhalten.
Wie das Ganze ausgeht, müsst ihr selber lesen.
Ich wünsche mir mehr Bücher wie dieses!
Weitere Infos zum Buch und zur Autorin auf den Verlagsseiten.
fotografistin sagt:
Zu „ich wünsche mir mehr Bücher wie dieses“ musste ich spontan denken: Wie toll es wohl wäre, wenn du so eines schreibst!“ Das würde ich sehr sehr gerne lesen 😉 …
Prinzessin Karl sagt:
Danke, liebe Fotografistin, ich bin dran 😉