Die australische Künstlerin Alex Martinis Roe hat am Samstag im Badischen Kunstverein Karlsruhe, wo sie noch bis zum 26.11.2017 zu sehen ist, Ergebnisse einer kollaborativen Arbeit präsentiert. Thema der Arbeit: Welche kollektiven Praktiken kennzeichnen feministische Bewegungen? Um nach vorne zu denken, hat sie im Rahmen ihrer Ausstellung zu einem Workshop eingeladen und Feminist*innen aus Karlsruhe gebeten, jeweils in Zweiergruppen Vorschläge zu erarbeiten. Diese sollten Praxen gegenseitiger Unterstützung benennen, die Unterschiede überbrücken helfen und gleichzeitg einem gemeinsamen Ziel verpflichtet sind. Dabei sollten die Workshop Teilnehmer*innen von ihren eigenen Erfahrungen und Bedürfnissen ausgehen. Heraus kamen ein paar, wie ich finde, relativ leicht umsetzbare Ideen, die nicht nur im feministischen Kontext interessant sind:
# Lasst uns anderen gegenüber aufmerksam, respektvoll und in unseen Folgerungen vorsichtig sein. Das können wir zeigen, indem wir das, was wir hören, in eigenen Worten wiedergeben und hinterfragen, ob wir es richtig verstanden haben!
# Lasst uns konkret und nicht überheblich sein und anhand persönlicher Beispiele erklären, wie wir zu unseren Ansichten gelangt sind.
# Lasst uns eine neue Form des Feedbacks ausprobieren, um die patriarchalen Strukturen in uns selbst zu erkennen und zu ändern: Sucht euch eine Partnerin, die euer Verhalten in der Gruppe beobachtet und euch hinterher solidarisch und konstruktiv Feedback dazu gibt.
# Lasst uns uns gegenseitig unterstützen, indem wir andere in schwierigen Angelegenheiten coachen! Und selbst auch andere darum bitten, dies für uns zu tun!
Alex Martinis Roe hat mich total beeindruckt mit ihrer Klarheit, ihrer Verbundenheit zu feministischen Kollektiven in verschiedenen Teilen der Welt und dem deutlich spürbaren Wunsch, etwas in Bewegung zu bringen. Möge ihr und ihrer Arbeit Erfolg beschieden sein!
Und mögen wir uns davon inspirieren lassen!