Angelica Silvestris – Wilde oder Wald-Engelwurz

Die kaum heilkräftige Schwester der Echten Engelwurz liebt tiefgründige, humusreiche Böden und ist bevorzugt auf feuchten Wiesen, an Wegrändern, in Auwäldern oder Flachmooren zu finden.

Die Blätter der Wald-Engelwurz sind einmal mehr gefiedert als die des Giersch. Weitere Erkennungszeichen: Blattstiel hat oben eine Rinne (anders als bei der Echten Angelika, die auch größer ist).

Echte Kamille

 

Die Blütenköpfchen der Echten Kamille (Matricaria chamomilla)  enthalten ätherische Öle, die für eine Vielzahl von Heilwirkungen verantwortlich sind. Innerlich und äuerßlich wirken
sie entzündungshemmend und beruhigend. Hauptanwendungsgebiete:

  • innerlich bei Entzündungen, Blähungen und Krämpfen im Verdauungstrakt
  • ebenfalls innerlich bei Menstruationsbeschwerden
  • äußerlich bei Haut- und Schleimhautentzündungen, bei bakteriellen Hauterkrankungen, auch der Mundhöhle und des Zahnfleisches.
  • Inhalationen bei entzündlichen Erkrankungen der Luftwege
  • Bäder bei Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich
Echte Kamille: eine kleine Blüte, mit apfelähnlichem Geruch und innen hohl
Echte Kamille: eine kleine Blüte, mit apfelähnlichem Geruch und innen hohl

Dagegen die geruchlose Kamille - mit größerem und massivem Köpfchen - für Heilzwecke wenig geeignet.
Dagegen die geruchlose Kamille – mit größerem und massivem Köpfchen – für Heilzwecke wenig geeignet.

Echinacea purpurea – Purpur-Sonnenhut

 

Der Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea) kann als immunmodulierendes Mittel zur Kurzzeit-Prophylaxe und zur Behandlung grippaler Infekte eingesetzt werden. Die Dauer solcher
Erkrankungen kann dann durch die Einnahme signifikant verkürzt werden.

Auf Grund der in ihm enthaltenen allergisierenden Korbblütler-Bitterstoffe wird jedoch von einer Einnahme über mehr als eine Woche abgeraten. Nach spätestens 8 Wochen besteht außerdem das Risiko
eines Umkehreffekts – hervorgerufen durch eine beobachtete Verringerung der Anzahl weißer Blutkörperchen!

Echinacea purpurea - die purpurfarbene Igelin
Echinacea purpurea – die purpurfarbene Igelin

Auch wenn die Blütenfarbe heller ausfällt heißt sie noch Echinacea purpurea
Auch wenn die Blütenfarbe heller ausfällt heißt sie noch Echinacea purpurea

Ufer-Wolfstrapp

 

Wolfstrappkraut hilft bei Spannungen, Schwellungen und gutartigen Geschwüren in den Brüsten, und lindert Beschwerden bei prämenstruellem und klimakterischem Syndrom. Auch bei leichten, noch nicht
therapiebedürftigen Schilddrüsenproblemen. Aber Achtung: Nicht bei Schilddrüsenunterfunktion einsetzen!

Der Uferwolfstrapp steht gerne am Rande eines Teichs
Der Uferwolfstrapp steht gerne am Rande eines Teichs

Artischocke

 

Vorwiegend die Blätter der Artischocke (Cynara cardunculus) werden zu Heilzwecken verwendet. Die häufigsten Einsatzbereiche sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Störungen im Leber-Galle-System (durch: Zellschutz der Leber, Radikalfänger, Durchblutungsförderung)
  • unterstützend zur Senkung des Cholesterinspiegels

Zu beachten sind mögliche Allergien (Korbblütler!) und die allgemeinen Kontraindikationen für
Cholagoga
(vor allem Gallensteine!).

 

Artischocke - Knospe im Juni
Artischocke – Knospe im Juni

Lavendel

 

Die die kurz vor der völligen Entfaltung gesammelten und getrockneten Blüten des Echten oder Schmalblättrigen Lavendel (Lavendula oficinalis) sind Ausgangsstoff verschiedener Heilmittel
(Tee, Öl, Fertigpräparate).

Zum Einsatz kommen sie innerlich bei folgenden Beschwerden:

  • innere Unruhe
  • nervöse Erschöpfung
  • Einschlafstörungen
  • Migräne
  • nervöse Magen-Darm- und Gallenbeschwerden (blähungswidrige und gallentreibende Eigenschaften)
  • einen potentiellen Nutzen von Lavendelöl bei Angststörungen konnte eine 2014 publizierte Doppelblindstudie nachweisen (Siegfried Kasper, Markus Gastpar
    u. a)

Einreibungen mit Lavendelöl wirken vorwiegend hautreizend und dienen deshalb zur Bekämpfung rheumatischer Beschwerden. Als Badezusatz wird es bei funktionellen Kreislaufstörungen verwendet. Wegen
seiner antibakteriellen Eigenschaften ist Lavendelöl auch in Gurgellösungen enthalten. Portugiesische Forscher konnten zeigen, dass Lavendelöl bereits in geringen Konzentrationen verschiedene
Hefe- (Candida-Spezies) und
Fadenpilze abtötet, die beim Menschen Haut- und Nagelpilzerkrankungen verursachen können.

Für insektenabweisende Effekte werden am besten alkoholische Lösungen eingesetzt oder es werden Lavendelblütensäckchen zwischen die Wäsche gelegt.

Lavendel kurz vor der Blüte - Kelchblätter miternten!
Lavendel kurz vor der Blüte – Kelchblätter miternten!