Da Tschu am Internationalen Frauentag

Gesten war der internationale Frauentag. Heute sitze ich wieder in einer technischen Besprechung als einzige Frau unter Männern. Wir sind in Deutschland, im Jahr 2017. ( Erspart es mir, an dieser Stelle beweisen zu müssen dass ich auch um andere Formen von Behinderung, Gewalt und Unterdrückung weiß.)

Anfang der 1980er Jahre begegnete mir zum ersten Mal I Ging,  das Buch der Wandlungen. Ich war Teenager und wollte wissen, wann und wie mir die Welt endlich wirklich gehören würde. Warf das Orakel und bekam das Zeichen Nr 26, Da Tschu, Der Großen Zähmungskraft, das mich zu Beharrlichkeit verdonnern wollte. Das war das Ende meiner Freundschaft mit dem Buch.

Gestern fand ich eine Ausgabe davon, und heute schlage ich sie blind auf, und lande wo? Genau.

Fördernd ist Beharrlichkeit. Bingo! Aus meiner Ungeduld ist über die Jahre ganz von selbst Beharrlichkeit geworden. Einfach weil ich mich allem Zeitgeist und allen Rückschritten zum Trotz nicht habe verrücken lassen. Bin über all das nicht verrückt geworden, sondern fühle mich mehr denn je im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte. Wichtiger noch: meiner schöpferischen Kräfte. Und bin damit auch nicht allein. Das durfte ich gestern erleben, durch die vielfältigen Begegnungen und Aktivitäten am internationalen Frauentag. Wir sind viele, befinden uns auf der Erde und schreiben das Jahr 2017.

Weder der Blick zurück noch der Blick nach vorn sollen mir mehr den Blick auf das verstellen, was am wichtigsten ist: ich lebe! Hier und jetzt ist gleichzeitig alles was war und (die Basis für) alles was sein würd. Die Kraft, die darin steckt, wird immer mehr – sie kann gar nicht anders!

Das spricht für mich heute aus dem Zeichen des I Ging ( ich übersetz das jetzt mal schnell neu):

Der Großen Zähmungskraft. Fördernd ist

Beharrlichkeit.

Nicht zu Hause bleiben!

Fördernd ist es, mutig zu sein.

Zum Festhalten und Ansammeln von großen, schöpferischen Kräften, wie es in dem Zeichen dargestellt ist, bedarf es eines lebenden Wesens, das von einem klaren Willen gestützt und geschützt, genährt und geehrt wird. Das Zeichen Kien deutet auf starke Schöpferkraft, das Zeichen Gen auf Festigkeit und Wahrheit, beide deuten auf Licht und Klarheit und auf tägliche Erneuerung des Charakters. Nur durch eine solche tägliche Selbsterneuerung bleibt Frau auf der Höhe der Kraft. Um durch diese das Geschenk des Lebens und der weiblichen Freiheit zu ehren ist es günstig, nicht zu Hause zu bleiben, sondern in der 0ffentlichkeit für ein besseres Leben einzustehen. Frau ist im Einklang mit dem Himmel; darum gelingen auch schwere, gefahrvolle Unternehmungen.

DAS BILD

Der Himmel inmitten des Berges:

das Bild von der Großen Zähmungskraft.

So lernt die Edle viele Worte der Vorzeit

und Taten der Vergangenheit kennen,

um dadurch ihren Charakter zu festigen.

Der Himmel inmitten des Berges deutet auf verborgene Schätze. So liegt in den Worten und Taten der Vergangenheit ein Schatz verborgen, der zur Festigung des eigenen Charakters dienen kann, solange das Historische durch Anwendung immer wieder gegenwärtig wird.

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Oben eine Neun bedeutet:

Frau erlangt den Himmelsweg. Gelingen.


(Nach dem Text von Richard Wilhelm auf http://gutenberg.spiegel.de/buch/i-ging-1325/27)