Heute haben wir es mal wieder vorgeführt bekommen.
Es war – alle Jubeljahre mal- wieder Wahl in Deutschland. In Anbetracht dessen, was Wahlen hierzulande meist nicht ändern, haben wir früher gesagt: nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber. Heute fürchteten wir angesichts wieder salonfähig gewordener rechtsradikaler Parolen, dass es noch schlimmer kommen könnte. Und wählten deshalb mit der Verzweiflung Ertrinkender die, die dem in den Parlamenten wenigstens noch ein kleines bißchen entgegensetzen können (so unsere Hoffnung). Auch wenn rein farblich zwischen rechts und links kaum ein Unterschied festzustellen war.
Nun hat aber auch das nix genützt.
Wie leben in einem Land, in dem selbst dann, wenn sich drei Viertel der Bevölkerung wieder für Wahlen mobilisieren lässt, über 13% entschieden chauvinistisch und antidemokratisch wählen. 64 % befürworten die Politik der letzten Jahrzehnte und Parteien, die Freiheit vor allem als Freiheit für deutsches Kapital und Unternehmertum verstehen und an der Abschaffung des sozialen an der Marktwirtschaft des Kalten Kriegs fleißig mitgewirkt haben (ja, auch die SPD gehört zu dieser breiten Mehrheit).
Über die grünen 9% lässt sich allenfalls sagen, dass sie möglicher Weise zwar gerne bessere Menschen wären, aber bereit sind, die meisten ihrer Ideale für faule Kompromisse, mehr Kindergartenplätze und ein paar glückliche Hühner vor ihrer Haustür zu verkaufen.
Vom Rest müssen zu hier letzt die abgezogen werden, die noch radikaler rechts gewählt haben als afd.
Maximal 15% also, die noch glauben, dass eine bessere Welt möglich und notwendig ist.
In so einem Land leben wir also. Echt jetzt. Kein Spaß